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CHRONIK

Ca. 20 Personen waren es, die sich 1923 am Kittelbach zusammen-schlossen, um aus dem von Schützengräben zerfurchten Gelände ein Stück urbares Land zu machen. Die Gräben waren nach dem 1. Weltkrieg von den Franzosen für Übungen ausgehoben worden. Dadurch waren die Behörden nicht in der Lage, das Gelände für eine reguläre Bewirts-chaftung freizugeben. Da Einzelversuche, eine Bewirtschaftungsgeneh-migung zu erlangen, keinen Erfolg hatten, wurde 1924 der „Gärtnerverein Am Kittelbach“ gegründet.
Zum ersten Vorsitzenden wurde der Gartenfreund Robert Kant gewählt. Seinem Einsatz war es auch zu verdanken, dass das Gelände nun von der Stadt gepachtet werden konnte. Der Hauptgrund für den Wunsch nach einem Garten war in dieser kargen Nachkriegszeit die Möglichkeit, die Versorgungslage etwas zu verbessern.
Im darauf folgenden Sommer 1925 wurde in Ge­meinschaftsarbeit die erste Wassereitung verlegt und es ging stetig vorwärts. 1927 wurde in einer Gemeinschaftsaktion mit dem Bau des Vereinshauses begonnen. Diese Aktion wurde 1929 mit der Einweihung abgeschlossen. In den folgenden Jahren gedieh der Verein in jeder Beziehung und die Mitgliederzahl wuchs auf 129 an.
Der 2. Weltkrieg zerstörte diese Idylle. Viele Gartenfreunde kamen aus dem Krieg nicht mehr zurück und zahlreiche Lauben sowie das Vereinshaus wurden vollständig zerstört. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden erneut die Ärmel hochgekrempelt, die Schäden beseitigt und die zerstörten Lauben neu aufgebaut. Bald schon war auch der Grundstein für das neue Vereinshaus gelegt. 1928 wurde dem Verein die Gemein-nützigkeit zuerkannt und eine entsprechende Urkunde ausgestellt. Am 03.02.1950 erhielt der Verein die erste Ausschankkonzession und am 17.06.1950 schliesslich wurde das neue Vereinshaus eingeweiht. In den folgenden Jahren wurden neben der Gartenarbeit Sommerfeste, Mutter- und Vatertagsfeiern, Erntedankfeste, Schiessveran­staltungen der Schützengruppe, Krönungsbälle und Weihnachtsfeiern zur festen Tradition.

1981 wurde, bedingt durch die Erweiterung des Daimler-Benz-Geländes, mit der Sanie­rung des Geländes begonnen. Das Gelände wurde neu aufgeteilt und jedes Gartenmit­glied, das dem Mercedes-Parkplatz weichen musste, bekam die Möglichkeit, in einer der jetzt 137 verfügbaren Parzellen neu anzufangen. Es wurde sehr bedauert, dass viele lie­bevoll gepflegte Gärten sowie langjährige Gartennachbarschaften der Umstrukturierung zum Opfer fielen. Viele der älteren Gartenmitglieder konnten sich nicht dazu entschlies­sen, noch einmal von vorne zu beginnen. Da aber jeder Wandel auch etwas Gutes hat, wurde es dadurch vielen jungen Bewerbern möglich, aktive Gartenmitglieder zu werden, von denen einige heute zu den tragenden Säulen des Vereinslebens gehören.
Seit dieser Sanierung wurde auch das Vereinhaus mehrfach renoviert (einmal wegen Brandstiftung), die Ausschankkonzession mehrfach erweitert und ein neuer Aussenschiessstand geschaffen, die im Jahr 2013 auf den neuesten Stand gebracht wurde.
Am 27.06.2003 wurde der Abwasserentsorgungsvertrag geschlossen. Die Vertragpartei­en vereinbarten die Umsetzung der dortigen Vereinbarungen mit einer Übergangsfrist bis zum 31.12.2009. Im Januar 2009 wurde mit den Bauarbeiten für die Kanalverlegung be­gonnen, die im Juni 2009 abgeschlossen wurden.
Viele Dinge sind auch noch in der Vorbereitung, da ja bekanntlich in Kleingartenvereinen die Arbeit nie ganz fertig wird. Es bleibt noch festzustellen, dass sich zwar die Funktion der Kleingärten, nicht aber deren Stellenwert im Laufe dieses langen Zeitraumes geändert hat.
War es in der ersten Hälfe seit Bestehen des Vereins vorwiegend der Wunsch nach einer Verbesserung des Speiseplans, so schob sich nach den wirtschaflich schwierigen Jahren der Nachkriegszeit immer mehr der Freizeitwert der Anlage in den Vordergrund.
Heute dient die Anlage vorwiegend den stressgeplangten Menschen als sinnvoller, gesun­der Ausgleich. Das gilt sowohl für die Pächter der Gartenparzellen als auch für die zahlrei­chen Spaziergänger, die das Gelände besuchen.